Christa Oehlke bietet in ihrem Exlibris von 2007, gewidmet Beate Labuhn, eine ganz eigene Interpretation des mythologischen Themas um das Urteil des Paris:
Die drei Göttinnen tragen Burkas, die ihren Körper komplett verhüllen, sodass man nur ihre Augen und die Fußspitzen erkennen kann. Paris hingegen ist mit dem Rücken zum Betrachter nackt dargestellt und hält den Apfel. Das Bild bedient sich einem Narrativ der seit 2001 aktuell gewordenen Kritik an der Frauendiskriminierung durch den islamischen Fundamentalismus. Doch wer ist hier mehr diskriminiert? In ironischer Umkehrung des traditionellen, vom männlichen Blick geprägten künstlerischen Bildmusters des "Parisurteils" wird der Prinz hier zugleich auch zum Opfer weiblichen Voyerismus'.
Signiert und datiert u.r.: Oehlke 07
Drucknummer 18/70
Schenkung der Sammlung ,,Paris-Urteil" Dr. Peter Labuhn 2020 an die Winckelmann-Gesellschaft.